zwar hatte noch niemand einen namen für diese musik, nichtsdestotrotz wurde sie erfunden, in den späten 50ern und anfang der 60er – und eine der einzigen proponentinnen, wenn nicht gar die einzige, war wanda jackson. eine frau mit einer stimme, der trotz 73-jährigen einsatzes noch immer eine gefährlichkeit inne wohnt, die einer amy winehouse um genau gar nichts nachsteht – wie donnerstag abends im rundherum bürgerlichen theater akzent zu erfahren war.
nach dem bemühten und deshalb durchaus auch mühsamen versuch eines wiener boogie-pianisten namens michael pewny die stimmung aufzuheizen (so nannte er das), begab sich jacksons begleitband – die münchner chris aron band – auf die bühne, deren hauptinteresse wohl recht unmissverständlich darin lag, ihren aktuellen tonträger zu vermarkten. was an sich ja nicht verwerflich ist, aber irgendwie nach dem gefühlten 100sten verweis, dass auch dieser song auf der CD sei, an originalität verliert…
und dann kam sie: the queen of rockabilly – erzählte kleine geschichten aus ihrem bewegten, langen leben, bedankte sich bei producern, labels, verlegern und: sang – bis ihr die füße anschwollen und sie die schuhe wechseln musste. vom rattenscharfen shakin‘ all over (wie samir köck formuliert) über die alten hits fujiyama mama und funnel of love, ein kleines elvis-medley und auszüge aus dem neuen von jack white produzierten album the party ain’t over führte wanda jackson souverän durch ihr oeuvre – auch einen deutschsprachigen hit gab sie zum besten – ich muss gestehen, ich verstand nicht das allergeringste… anyway, es war ein rundherum gelungener abend, wir fühlten uns durchaus wohl inmitten der generation 65+, durchsetzt von ein paar musikjournalistInnen und rockabillies – und ein besonders netter herr erklärte uns dann noch beim rausgehen: gut, dass sie beide da waren, sie haben den altersschnitt mit sicherheit um 10 jahre gesenkt. wofür auch immer es gut war – es war ein vergnügen…