christmas… for outcasts…

es war vor etwa zwei jahren, wo ich über eine erkleckliche anzahl von interessanten, vergnüglichen, abgedrehten weihnachtssongs gestolpert bin. kurzentschlossen habe ich damals beschlossen, für meine lieben compilations mit weihnachtsliedern zusammen zu stellen, die als gegenprogramm zur weihnachtsbaumbeleuchteten familienaufstellung durchgehen… das wiederholte sich dann das jahr drauf – und auch heuer bin ich eben am fertig stellen meiner diesjährigen sammlung.

die heraus ragenden tracks 2011 sind – zuallererst die beinahe monumentale interpretation von „stille nacht“ von josh t. pearson. der mann der dieses jahr mit „last of the country gentleman“ wohl eines der stärksten folk-alben vorgelegt hat, dehnt den klassiker auf über acht minuten – und: natürlich ist er auch in sachen heiliger nacht völlig humorlos.
hörprobe: josh t. pearson: o holy night (mp3)

sehr hörenswert ist auch jim whites story vom verrecken eines busses am christtag inmitten vom nirgendwo…
hörprobe: jim white: christmas day (mp3)

einen recht humorlosen zugang zur jährlichen bimmelei haben auch die guinea worms – insbesondere das olfaktorische gewese hats diesen herren angetan…
hörprobe: guinea worms: christmas stunk (mp3)

in der beliebten reihe – ungewöhnliche orte, wo der heilige abend verbracht werden kann firmiert auch ox – hier wird (wieder einmal) das gefängnis bemüht.
hörprobe: ox: xmas in the jailhouse (mp3)

zu guter letzt noch eine nummer aus dem santa claus-genre – man kann nämlich den klassiker der beasts of bourbon auch auf den mann mit der pudelmütze umlegen…
hörprobe: thirsty dave’s western caravan: psycho (mp3)

best of 2011

nachdem der herr tillner seiner mumford&sons obsession offenbar schließlich doch noch entkommen scheint und sich vertrauensvoll an mich wandte, was es denn jetzt so gäbe, also was hörenswert wäre, nahm ich das gleich zum anlass meine jährliche best of liste in treuer falter-leserschaft zu verfassen…

also – was das fach gitarre angeht – die musikjournaille bemüht ja hier meist den terminus alternative: meinereiner hat sich da im letzten jahr recht nachhaltig in richtung härtere und lautere spielformen entfernt – lernen habe ich dann dürfen, dass in diesem zusammenhang zumeist von post- die rede/schreibe ist. also beinah wie damals, als ich/wir am philosophie-institut mit termini wie postmoderne und postdekonstruktion betoniert wurden… quasi das musikalische pendant wären dann postpunk, progrock, postpsych – und wie auch immer. kenn mich ja sowieso nicht aus, hat mich allerdings amüsiert…

nachhaltig beeindruckend fand ich The Skull Defekts – Peer Amid – ein bissl noisy mit tendenz zum hypnotisch repetetiven – aber durchaus mit groove.
hörprobe: the fragrant nimbus (mp3)
dann – schon seit letztem jahr aufm iPhone, heuer wieder mit neuer platte – Wooden Shjips – West. versatzstücke von bekanntem werden hier montiert in irendwas, das sich für mich so anhört wie der himmel über den endlosen amerikanischen landschaften, wenn man ihn so im fast forward drüber hinweg ziehen lässt… sehr cool!
hörprobe: looking out (mp3)
kürzlich erst stolperte ich über Tashaki Miyaki – Tashaki Miyaki (EP).  ein sehr bemerkenswertes duo – aus dem geiste des shoegaze mit einer frauenstimme die mich an debbie harris erinnert… anyway, wem shoegaze am a… vorbei geht, der sollte sich das ersparen.
hörprobe: heartbeat (buddy holly) (mp3)

rund ums tanzbare – also soul und elektronik und so weiter… nunja, naheliegend war natürlich Charles Bradley  – No Time For Dreaming auf die liste zu nehmen, klassischer soul in der nachfolge des von den Sharon Jones & The Dap-Kings losgetretenen revivals…
vor kurzem kamen mir auch die Alabama Shakes – Alabama Shakes (EP) unter – soul mit gehörigem roots anteil, mitunter höre ich da auch ein bissl die amy winehouse nachhallen. schön!
hörprobe: you ain’t alone (mp3)
aus elektronischen gefilden empfehle ich Nicolas Jaar – Space Is Only Noise. hoch interessantes geblubber und gefrittsel mit ein bissl techno/dub und sonstwas unten drunter. aber nicht aufdringlich.
hörprobe: too many kids finding rain in the dust (mp3)
hingewiesen werden muss übrigens noch auf die komplett großartige EP von Gary Clark Jr. – The Bright Lights. austin/TX ist offensichtlich der ort: ein ganz großartiges talent zeigt hier, was sich aus blues alles machen lässt…
hörprobe: the bright lights (mp3)

und ab gehts ins countryeske – nun, schon während meiner auflegereien dieses jahr versuchte ich die verehrte zuhörerInnenschaft dieses jahr auf die – meines erachtens – absolut fabulösen The Sumner Brothers –  In The Garage 2 (Your Last Chance) hinzuweisen. zwar ist die platte schon von 2010, aber erst 2011 bei mir gelandet…
hörprobe: going out west (mp3)
der göttliche William Elliott Whitmore hat mit seinen Field Songs ebenfalls wieder ein album gemacht. bei whitmore kann prinzipiell blind zugegriffen werden. der mann ist quasi unantastbar… übrigens – untenstehende hörprobe stammt nicht vom album, sondern von einer aqarium drunkard session…
hörprobe: one glass at a time (mp3)
wild stampfend, zwischen vaudeville, bluegrass und bluesrock verarbeiten The Imperial Rooster auf Decent People alles, was die musikgeschichte hergibt – perfekter stoff fürs nächste cross country gemetzel im altehrwürdigen cafe stadtbahn, das so gott-oder-wer-auch-immer-will am 14. jänner 2012 zur ausführung gelangen wird…
hörprobe: dwi marijuana blues (mp3)